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Schluss mit Druck auf Social Media — Tipps von Online-Psy­cho­­lo­­gin Dr. Katha­ri­na Stenger

The strugg­le is real: Eigent­lich sind wir auf den sozia­len Medi­en aktiv, um uns zu ver­bin­den, unse­re Arbeit zu prä­sen­tie­ren und neue Kun­den zu fin­den. Was aber, wenn das plötz­lich (oder in einem schlei­chen­den Pro­zess) Druck und Stress aus­löst? Online-Psy­cho­lo­gin Dr. Katha­ri­na Sten­ger erklärt uns, wodurch der Druck auf Social Media ent­steht und gibt uns sofort umsetz­ba­re Tipps, wie wir damit umge­hen können.

the­men­über­blick

Darf ich vor­stel­len? dr. Katha­ri­na Stenger!

Die Online-Psy­cho­lo­gin …

  • lebt in Saarbrücken
  • 31 Jah­re alt
  • arbei­tet fast aus­schließ­lich online
  • selbst­stän­dig seit Mai 2019
  • Stu­di­um und PhD in Psy­cho­lo­gie an der Uni­ver­si­tät des Saarlandes
  • The­ma: Neu­ro­plas­ti­zi­tät durch kogni­ti­ves Training
  • Hob­bys: Rei­sen & Fotografie

 

Ihre Mis­si­on: Ande­ren Men­schen dabei hel­fen zu ent­de­cken, was ihr Leben lebens­wert macht und sich selbst zu ver­wirk­li­chen.

So echt ist der druck auf Social media

Wenn ich mei­nen Kun­dIn­nen hel­fe, sich auf Face­book oder Insta­gram zurecht zu fin­den, kom­men frü­her oder spä­ter die­se Fra­gen auf:

  • Wie viel muss ich von mir zeigen?
  • Hat das über­haupt Sinn, dort anzu­fan­gen, wenn so vie­le Leu­te dort in mei­nem Bereich schon eta­bliert sind?
  • Was ist, wenn mir jemand dann unan­ge­neh­me Fra­gen stellt oder ich nega­ti­ves Feed­back bekomme?

 

Auch mei­ne Plausch-Part­ne­rin, Dr. Katha­ri­na Sten­ger, hat in ihrer Online-Pra­xis ähn­li­che Erfah­run­gen gesam­melt. Gera­de jetzt, wo wir durch die Coro­na-Kri­se sehr viel Zeit online ver­brin­gen und Social Media uns eigent­lich ver­bin­den könn­te, stellt es sich uns in den Weg. 

Katha­ri­na erzählt: „Vie­le füh­len sich in letz­ter Zeit nicht mehr so wohl und sicher auf Social Media. Sie sind sehr pas­siv, scrol­len nur durch ihren Feed und die Moti­va­ti­on ist gerin­ger, sich zu zeigen.“

Sich zu zei­gen ist aber enorm wich­tig, wenn man die sozia­len Medi­en beruf­lich nutzt und Ver­trau­en bei poten­zi­el­len Kun­den wecken möch­te. Höchs­te Zeit also, dass wir den nega­ti­ven Gefüh­len auf den Grund gehen. In den nächs­ten Kapi­teln erklärt Katha­ri­na, wel­ches psy­cho­lo­gi­sche Phä­no­men hin­ter dem jewei­li­gen Gedan­ken steckt und ver­rät, was du direkt dage­gen tun kannst — damit der Druck auf Social Media nachlässt.

1. „Ich habe eh nix zu sagen und kei­ner inter­es­siert sich für mich.“ 

So fühlt es sich an: Es ist, wie wenn du in einen Wald rein­rufst, aber nicht mal dein Echo zurück­kommt. Du fühlst dich etwas hilf­los und glaubst, gera­de eh nichts ver­än­dern zu kön­nen. Viel­leicht fühlst du dich sogar unwichtig.

Psy­cho­lo­gi­sches Phä­no­men: Gefühl der gerin­gen Selbstwirksamkeit

Die Gedan­ken „Ich kann nichts aus­rich­ten und mache kei­nen Unter­schied“ hän­gen mit einem gerin­gem Selbst­wert zusam­men, erklärt Katha­ri­na. Ein ande­rer Grund könn­te auch sein, dass du nicht so ganz von dem über­zeugt bist, was du auf der Social Media Platt­form machst. Außer­dem glau­ben wir, dass wir nur etwas erreicht haben, wenn wir ent­spre­chen­des Feed­back bekom­men. Momen­tan sind aber vie­le Nut­zer sehr pas­siv, d.h. dein Tun kann Aus­wir­kun­gen haben, die du gar nicht siehst.

Das rät die Exper­tin: Hin­ter­fra­ge dei­ne Mis­si­on! Dabei hel­fen dir die­se Impulse:

  • Was liegt dir eigent­lich wirk­lich am Her­zen? 
  • Was willst du ausrichten?
  • Was willst du für ande­re tun? 
  • Wo lie­gen dei­ne per­sön­li­chen Stärken?

 

Mach dir dei­ne Busi­ness-Wer­te bewusst und wäh­le das Medi­um aus, in dem du dich wohl fühlst. Video ist ein­fach nicht dein Ding? Lass es und schrei­be rich­tig gute Tex­te, wenn sie dir mehr lie­gen. Last but not least: Glaub an dich und dei­ne Mis­si­on! 

Was sind dei­ne Busi­ness-Wer­te und wo lie­gen dei­ne Stär­ken? Auf­schrei­ben hilft!

2. „Ich will nicht im Mit­tel­punkt stehen.“ 

So fühlt es sich an: Es ist, wie wenn ein rie­sen­gro­ßer Ele­fant im Raum steht und die­ser Ele­fant bist du. Alle star­ren dich an und beob­ach­ten haar­ge­nau jeden kleins­ten Schritt, den du machst.

Psy­cho­lo­gi­sches Phä­no­men: der Spotlight-Effekt

„Der Spot­light-Effekt kommt aus der Sozi­al­psy­cho­lo­gie und hängt damit zusam­men, dass jeder von uns ein ego­zen­tri­sches Welt­bild hat“, sagt Katha­ri­na. Du stehst also im Zen­trum dei­ner eige­nen Auf­merk­sam­keit. 

Des­halb nimmst du an, dass ande­re Leu­te dir min­des­tens genau so viel Auf­merk­sam­keit schen­ken wie du dir selbst (das ist übri­gens eine ange­bo­re­ne Ten­denz). Der Effekt ist beson­ders aus­ge­prägt, wenn du einen Vor­trag hältst oder dich auf Social Media, z. B. in einem Live-Video, prä­sen­tierst. 

Das rät die Exper­tin: Mach dir bewusst, dass die Ursa­che eine gedank­li­che Ver­zer­rung dei­ner Wahr­neh­mung ist. Danach kannst du einen Per­spek­ti­ven­wech­sel ver­su­chen. Frag dich ein­fach mal, wor­auf du ach­test, wenn du ein Video von jemand ande­rem anschaust. 

Mög­li­cher­wei­se hilft es dir, eine Online-Per­sön­lich­keit zu ent­wi­ckeln, die du wie eine Rol­le annimmst, wenn du auf Face­book oder Insta­gram agierst. Ach­tung: Du sollst kei­ne ande­re Per­son wer­den! Die Online-Per­sön­lich­keit kann dir gera­de am Anfang dabei hel­fen, aus der Kom­fort­zo­ne her­aus zu kom­men und dich einem neu­en For­mat zu stel­len. Du lernst damit lang­sam, ab und an im Mit­tel­punkt zu stehen.

Ver­giss nicht: Du kon­trol­lierst selbst, was du online zei­gen willst. Dazu gehört, wel­che The­men du ansprichst, wie die Cap­ti­ons klin­gen und wie du dei­nen Account visu­ell gestal­test. Du musst nicht die Erwar­tun­gen ande­rer erfül­len! Den­ke an dei­ne Wer­te und dar­an, was dir wich­tig ist: Das macht dich ein­zig­ar­tig und dem­entspre­chend führst du dei­nen Account.

Übri­gens: Eine Online-Per­sön­lich­keit muss wach­sen und ver­än­dert sich. Du ent­schei­dest, wie viel für dich okay ist.

Oh, Kame­ra läuft! Viel­leicht hilft dir eine Online-Per­sön­lich­keit, dich lang­sam dar­an zu gewöhnen.

3. „Alle sind bes­ser als ich.“

So fühlt es sich an: Egal, wie hart du trai­nierst und dich selbst über­triffst, die ande­ren war­ten immer schon im Ziel auf dich. Am liebs­ten wür­dest du es ganz sein lassen.

Psy­cho­lo­gi­sche Phä­no­me­ne: der sozia­le Aufwärts-Vergleich

Men­schen haben ein ange­bo­re­nes Bedürf­nis, sich zu ver­glei­chen, um zu wis­sen, wo sie ste­hen. Das wird dann kri­tisch, wenn du dich z. B. mit einem Social-Media-Account ver­gleichst, der in Aspek­ten, die dir wich­tig sind, über­le­gen scheint. Dadurch kann es zu Min­der­wer­tig­keits­kom­ple­xen und sogar zu destruk­ti­vem Neid kommen.

Posi­ti­vi­ty Bias

Der sozia­le Auf­wärts-Ver­gleich geht oft mit dem Posi­ti­vi­ty Bias Hand in Hand. Posi­ti­vi­ty Bias umschreibt den Fakt, dass in der Wis­sen­schaft nur posi­ti­ve Ergeb­nis­se prä­sen­tiert wer­den — geschei­ter­te Ver­su­che fal­len z. B. unter den Tisch. Auf Face­book oder Insta­gram zei­gen die User häu­fig auch nur das, was kras­se Emo­tio­nen aus­löst. Etwas, das kei­nen Effekt hat, aber ein Teil des rea­len Lebens ist, wird von den meis­ten Usern ein­fach nicht gepostet.

Das rät die Exper­tin: Mach den Rea­li­ty-Check: Social Media ist nicht das rea­le Leben! Es ist okay, sich mit Gleich­ge­sinn­ten zu ver­glei­chen und aus­zu­tau­schen. Stel­le kei­ne Ver­glei­che zu Accounts an, die unter ganz ande­ren Vor­aus­set­zun­gen online agie­ren (z. B. ein Account, der seit 5 Jah­ren aktiv ist, wäh­rend du ver­gan­ge­ne Woche erst gestar­tet bist). Wenn dir ein Account beson­ders uner­reich­bar scheint, scrol­le ein­fach mal in des­sen Pro­fil nach unten und schau, wie die­ser Account ange­fan­gen hat. 

Außer­dem: Sich online zu fin­den, zu prä­sen­tie­ren und zu wach­sen braucht Durch­hal­te­ver­mö­gen und Geduld. Willst du dich auf Social Media wirk­lich wei­ter­ent­wi­ckeln, lass dich pro­fes­sio­nell von einem Social Media Bera­ter unter­stüt­zen. 

Beäugst du kri­tisch die Kon­kur­renz? Hin­ter­fra­ge, ob der Ver­gleich nicht hinkt.

4. „Was ist, wenn ich in der Zwi­schen­zeit etwas verpasse?“ 

So fühlt es sich an: Stän­dig greifst du nach dei­nem Han­dy, um „nur mal kurz zu schau­en“, ob nicht doch irgend­wer Nach­rich­ten oder Kom­men­ta­re hin­ter­las­sen hat. Du meinst, immer erreich­bar und bei allem dabei sein zu müssen.

Psy­cho­lo­gi­sches Phä­no­men: FOMO — Fear Of Mis­sing Out

Die FOMO kann ver­schie­de­ne Ursa­chen haben, weiß Katha­ri­na: Du bist zu sehr vom Außen abhän­gig, möch­test immer den Über­blick über alles haben oder willst dich viel­leicht nicht mit dir selbst beschäf­ti­gen. 

Die FOMO kann aber auch das Ergeb­nis von Erfah­run­gen sein, also dass du mal etwas, das dir wich­tig war, ver­passt hast. Oder du nega­ti­ves Feed­back von Part­nern, Freun­den, Kol­le­gen oder Kun­den bekom­men hast, die sag­ten: „Du bist ja nie dabei!“

Übri­gens füh­ren auch Glau­bens­sät­ze, wie etwa „Selbst­stän­dig­keit heißt selbst und stän­dig“ dazu, dass du das per­ma­nen­te Erreich­bar-sein auch auf Face­book und Insta­gram überträgst.

Das rät die Exper­tin: Nimm eine neu­tra­le Posi­ti­on zu dei­nem Social-Media-Ver­hal­ten ein. Das geht am bes­ten, wenn du ab und an einen Tag Social Media Detox machst und beob­ach­test, wie abhän­gig du wirk­lich von den ein­zel­nen Platt­for­men bist. 

Tipp: Kün­di­ge dei­ne Aus­zeit vor­her an — dann lässt sich ein schlech­tes Gewis­sen leich­ter verscheuchen.

Du bist unun­ter­bro­chen online? Leg mal das Han­dy weg und gön­ne dir einen Social Media Detox Day!

Geheim­tipp: kre­iere dei­nen feelgood-feed! 

Nach­dem du nun die gän­gigs­ten psy­cho­lo­gi­schen Phä­no­me­ne kennst, die den Druck auf Social Media aus­lö­sen, haben Katha­ri­na und ich jetzt noch einen brand­hei­ßen Tipp für dich, der dei­nen Face­book- oder Ins­ta-Feed mit ein paar Hand­grif­fen in eine Wohl­fühl-Oase verwandelt.

Im Ide­al­fall soll­te dein Feed bei dir selbst fol­gen­de Emo­tio­nen auslösen:

  • Inspi­ra­ti­on
  • Moti­va­ti­on
  • (Lebens-)Freude
  • Ansporn
  • Neu­gier­de
  • Zusam­men­halt
  • Empa­thie

 

Wenn du beim nächs­ten Mal durch dei­nen Feed scrollst, hal­te kurz inne und über­le­ge, ob der Account, des­sen Bei­trag gera­de bei dir auf­ploppt, eine die­ser Emo­tio­nen bei dir aus­löst. Kommt dabei irgend­ei­ne nega­ti­ve Asso­zia­ti­on auf, ent­fol­ge die­sem Account. So ent­steht nach und nach ein Feed, in dem du dich wohl fühlst, weil er aus­schließ­lich vol­ler inspi­rie­ren­der Bei­trä­ge ist.

Bonus-Tipp: Wenn dar­un­ter ein Account ist, dem du nicht ent­fol­gen willst, weil du die Per­son viel­leicht per­sön­lich kennst, kannst du die Funk­ti­on „stumm schal­ten“ benut­zen. Dann wer­den dir kei­ne Bei­trä­ge von die­sem Account mehr ange­zeigt, aber der- oder die­je­ni­ge merkt nichts davon.

Du bestimmst, ob dein Feed dich inspi­riert oder runterzieht.

Fazit: Mit den rich­ti­gen Tricks ver­wan­delst du den Druck auf Social Media in Leich­tig­keit und Freude

Wenn wir auf Social-Media-Platt­for­men wie Face­book und Insta­gram aktiv sind, geht uns aller­lei durch den Kopf. Und genau das soll­test du dir mit­neh­men: Mit den Erklä­run­gen von Dr. Katha­ri­na Sten­ger erkennst du jetzt die ein­zel­nen Phä­no­me­ne und weißt, dass die­ser Druck aus­schließ­lich durch dei­ne Gedan­ken ent­steht. Mit ihren Tipps kannst du dich von nega­ti­vem Den­ken befrei­en, den Druck los­las­sen und dich wie­der wohl auf Social Media füh­len. Denn genau dann kannst du das tun, was du ursprüng­lich dort woll­test: Ande­re mit dei­ner Arbeit inspi­rie­ren und ihnen weiterhelfen.

P.S.: Das Live-Inter­view mit Katha­ri­na ist auf mei­nem Ins­ta-Pro­fil als IGTV gespeichert.

Mehr zu Katha­ri­na und ihrer Arbeit 

Dr. Katha­ri­na Sten­ger führt eine Online-Pra­xis und ist — egal, wo du dich gera­de geo­gra­fisch befin­dest — für dich da.

Wenn du merkst, dass du mit den oben genann­ten Tipps nicht mehr allein gegen die unlieb­sa­men Vibes ankommst, kannst du hier ein kos­ten­lo­ses Erst­ge­spräch bei ihr buchen. 

Außer­dem ist sie die ers­te aus­ge­bil­de­te IKI­GAI Psy­cho­lo­gin in Deutsch­land. Mit­hil­fe ihres Iki­gai Mind­set Coa­ching kannst du mit ihr zusam­men dein (Social Media) Iki­gai ins Lot bringen.

Mehr dazu fin­dest du Katha­ri­nas Insta­pro­fil.

Du hast noch Fra­gen oder Anregungen?